2013er Vidal-Fleury Côtes du Rhône Rouge

2013er Vidal-Fleury Côtes du Rhône Rouge

März 30, 2017 Aus Von Nico Meisner

Vidal Fleury Cotes du Rhone 2013

Weingut: Vidal-Fleury
Rebsorten: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Carignan
Region: Rhône
Land: Frankreich

Heute widmen wir uns mal einem bekannten Phänomen: der Subjektivität von Bewertungen. Das ist eigentlich ein alter Hut, vor allem in der Weinwelt. Also eigentlich nichts besonderes. Aber in diesem Falle schon. Für den verkosteten 2013er Vidal-Fleury Côtes gab es vom Decanter stolze 95 Punkte und die Auszeichnung „Best Red Rhône under £10“ (von immerhin 330 getesteten Rhône-Weinen), aber nur 87 Punkte von Parker.

Wenn man nun bedenkt, dass beide Wertungsysteme eigentlich bei ernstzunehmenden Weinen erst bei 80-85 anfangen, dann sind 8 Punkte Unterschied schon eine Welt. Man könnte also meinen, dass entweder eine der beiden Bewertungen daneben liegt, oder schlichtweg der Wein in der Flasche in einem unterschiedlichem Zustand war. Aber jetzt erstmal der Reihe nach.

Das Weingut Vidal-Fleury liegt in Frankreich an der südlichen Rhône, 2km westlich von Ampuis. Das Weingut hat eine über 200 Jahre alte Tradition. Es ist mittlerweile eines der modernsten im Rhônetal, mit einem neuen und allen technischen Möglichkeiten ausgestatteten Keller.

Der Vidal-Fleury Côtes du Rhône Rouge selber ist ein Cuvée aus 65 % Grenache, 20 % Syrah, 10 % Mourvèdre, 5 % Carignan und 5 % weiteren lokalen Rebsorten und kam im dunklen Rubinrot ins Glas. Nun waren wir gespannt. Überflieger oder überbewertet?

Die Nase versprach erstmal Klasse. Es gab vorrangig Aromen von Kische und Beeren, aber auch Pfeffer, Kräuter und balsamische Noten. Das Ganze komplex und dicht. Durchaus also ein Eindruck der die höhere Wertung rechtfertigen würde.

Am Gaumen hält der Wein aber nicht, was er an der Nase verspricht. Es kommen zunächst mineralische Noten dazu, insgesamt ist der Wein aber eher schlanker als die Nase erwarten lässt. Der Abgang ist recht mässig und wird dann mit der Zeit marmeladig.

Somit unser Fazit: Wenn man den Wein nicht an den Gaumen kommen lässt, sondern nur nach der Nase geht, kann es sehr gut sein, dass dieser Wein in die oberste Liga der Weine unter £10 gehört (Anmerkung der Redaktion: März 2017 steht der Pfund bei 1,15 €, schauen wir mal wie es jetzt nach dem Brexit Antrag weitergeht). Im Gesamteindruck kommt der Wein aber nicht an die vom Decanter ausgelobten 95 Punkte heran.

Geschmack: 4 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten

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