Kaiken Ultra Malbec 2012
Weingut: Kaiken
Rebsorten: Malbec, Cabernet Sauvignon
Region: Mendoza
Land: Argentinien
„Caiquene“ nennen die Mapuche-Indianer die patagonische Wildgans, die als Zugvogel das Andengebirge zwischen Chile und Argentinien überquert, wenn der Winter im tiefsten Süden zu hart wird. Und weil es im Jahr 2001 auch den chilenischen Winzerstar Aurelio Montes über die Anden ins benachbarte Argentinien zog, um auch hier ausgezeichnete Weinqualitäten zu erzeugen, nannte er sein neues Weingut in Anlehnung an besagtes Federvieh „Kaiken“. Nach geduldiger Suche fand Aurelio Montes beste Lagen und Trauben in Agrelo (in 950 m Höhe in Mendoza) und Vistalba (in 1050 m Höhe in Mendoza) und Vista Flores (in 1050 m Höhe im Valle de Uco). In diesen werden überwiegen die dominierenden argentinischen Rebsorten Malbec und Cabernet Sauvignon, ausgebaut, ergänzt um etwas Syrah, Petit Verdot, Bonarda und Cabernet Franc, aus denen Montes zwei Weinlinien von unterschiedlicher Stilistik keltert, den „Kaiken Reserve“ und „Kaiken Ultra“.
Malbec ist vielleicht nicht jedem so geläufig, daher ein paar Worte zu dieser Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich vermutlich dem Cahors im Südwesten, wo sie auch heute wie in Argentinien die dominierende Art darstellt stammt und dort eigentlich „Cot“ heißt (mit saloppen rund 130 Synonymen…!), bevor sie angeblich von einem Herrn Malbeck im Bordelais eingeführt wurde und dann ihren Zug um die Weinwelt antrat: Mitte des 19. Jahrhunderts führte sie der französische Agronom Michel Aimé Pouget in Argentinien ein, wo sie besonders in der Region Mendoza ideale Bedingungen vorfand und deshalb in großem Umfang angebaut wurde. Malbec erbringt dunkle, fruchtigwürzige Weine mit relativ hohem Alkoholgehalt hervor, in diesem Falle 14,5% Vol., aber was heißt das heute schon… kürzlich hätte ich für einen Petite Sirah aus Kalifornien mit 16,4% aufgrund seiner Viskosität für den Genuss eigentlich einen Löffel gebraucht, um diesen nach dem Genuss gleich selig abzugeben…!
Der Kaiken Ultra Malbec 2012, der zu 96% aus Malbec und zu 4% aus Cabernet Sauvignon besteht, wird für zwölf Monate in Fässern aus 100 % französischer Eiche ausgebaut und leicht filtriert auf die Flasche gezogen. Der Wein weist ein tiefes Rubin- bis Purpurrot auf und offenbart ein vielfältiges Aromenspektrum nach Pflaumen, Heidelbeeren, dunklen Kirschen, Gewürzen, Bitterschokolade, Kaffee und Tabak. Am Gaumen präsentieren sich seidige, runde Tannine mit feinen Kräuter-, Tabak- und Schokolade und etwas salzigen Noten, umgeben von einer Vielzahl dunkler Früchte. Der Abgang weist eine gute Länge auf.
Zugegeben, ich bin ein überzeugter Anhänger der großen Einzellagen-Malbecs und Cabernet-Sauvignon/Malbec-Blends von Erzeugern wie Achaval Ferrer, Bodegas Trapiche, Vina Cobos, Cheval des Andes oder Catena Zapata, die definitiv in einer Weltklasse-Liga spielen, aber dementsprechend auch ihren Preis haben. Dem Kaiken fehlt es gegenüber diesen komplexen Premium-Weinen sicher etwas an Finesse und er ist dazu im Vergleich auch etwas zu vordergründig, bietet aber dennoch einen prima Einstieg in die wunderbare Welt der argentinischen Rotweine.
Geschmack: 4 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten
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