Deutscher Burgunder Cup 2015

Deutscher Burgunder Cup 2015

November 9, 2015 Aus Von Anne Gerhards
Burgunder Cup 2015

Burgunder Cup 2015

Die Einladung

Wir freuten uns sehr, als uns WirWinzer.de im Oktober 2015 zu Präsentation der Gewinnerweine des deutschen Burgunder-Cups 2015 in München einluden. Dabei wurden zwar nur die Weine berücksichtigt, die auch bei WirWinzer im Angebot sind, dieser hat aber mit etwa 1800 Weinen der Burgunder-Rebsorten hier ein sehr umfassendes Angebot. Die Sieger der einzelnen Kategorien, die ich unten noch näher erläutere, wurden in der Bar „Rostiger Pudel“ Anfang November verkündet. Die Siegerweine durften im Anschluss auch probiert werden, dazu später ein paar Eindrücke.

Veranstaltung & Jury

Die Veranstaltung trug den aufsteigenden Burgunder-Sorten Rechnung, die allmählich dem vorherrschenden Riesling in Deutschland Konkurrenz machen. Diese tolle Entwicklung sollte damit anerkannt werden. Bei den verkosteten Weinen handelt es sich ausschließlich um Weine die der Onlinehändler auch im Angebot hat. Die Jury bestand, neben dem eigenem Team, zusätzlich aus den anerkannten Weinexperten Paula Bosch, Lothar Schrempp und Peter Zilliger. Die sechsköpfige Jury verkostete blind. Das führte insbesondere in einer Kategorie auch bei der Verkündung der Ergebnisse an diesem Abend zu Aufregung und Diskussion. Aber dazu gleich mehr.

Die Wettbewerbsklassen

Zunächst noch ein paar Daten und Fakten: Es gab drei Wettbewerbsklassen und zwölf Kategorien. Dabei wurden 420 trockene Weiß-, Grau-, Früh- und Spätburgunder verkostet. Die vier Rebsorten wurden in die drei Kategorien Einstiegs-Klasse, Mittel-Klasse und Premium-Klasse eingeordnet. Erstere beinhaltet Gutsweine mit frisch-fruchtiger Stilistik, die Mittel-Klasse beschreibt Ortsweine mit Herkunftsbezug und letztere Lagenweine mit Holzausbau. Der Durchschnittspreis betrug dabei EUR 6, EUR 10 und EUR 20 in den jeweiligen genannten Klassen.

Herausragende Momente des Abends:

Bereits erwähnt kam es in der Premium-Kategorie der Frühburgunder zu Aufregung. Neben dem Erstplatzierten 2011 Marienthaler Rosenberg Frühburgunder QbA trocken vom Weingut Peter Kriechel für EUR 39, schaffte es der 2012 Frühburgunder – im Barrique gereift – Auslese trocken vom Weingut Heinz-Willi Dechent für EUR 11 auf Platz 3. Es wurde kritisiert Weine dieser Kategorie zu einem so niedrigen Preis anzubieten, den Markt kaputt mache. Andererseits hieß es, dass dieser Winzer nicht ausschließlich Wein anbaut. Der Veranstalter erklärte dazu, dass viele Weingüter neben der Marketing- auch Preisberatung brauchen. Außerdem wollen einige Weingüter mit günstigen Preisen erst einmal in den Markt kommen um dann zu erhöhen.

Meines Erachtens ist es natürlich der Blindverkostung geschuldet wenn ein so günstiger Wein es an die Spitze schafft. Allerdings finde ich es auch sympathisch und es sorgte für Gesprächsstoff einen Underdog auf dem Siegertreppchen zu haben. Außerdem sind Punkte wie bewusste Reduktion der Trauben am Rebstock natürlich Kostentreiber und dadurch Preistreiber. Wenn ein Winzer da auf eine für ihn einfache Art einen guten Wein keltert, ist das natürlich ein Glücksgriff.

Paula Bosch: Deutscher Wein und Deutsche Küche

Paula Bosch stellte auf sehr sympathische Weise ihr Buch vor. Sie war lange Zeit Chef-Sommelière im Restaurant Tantris und erhielt schon viele Auszeichnungen für ihr Können. Das Buch schrieb sie zusammen mit Tim Raue. Ein Blick hinein bestätigte, dass es ein anschaulicher Ratgeber dafür ist, passende deutsche Weine zu deutschen Gerichten zu servieren. Überzeugt euch selbst in „Deutscher Wein & Deutsche Küche“. Nur als Freundin unseres Blogs werden wir sie wohl nie gewinnen können, da sie, neben der natürlich professionelleren Erfahrung, überhaupt nichts davon hält Wein nach Punkten zu bewerten. 😉

Meine Favoriten

Ich persönlich konnte die Jury-Begeisterung in der Kategorie Grauburgunder, Wein mit Herkunftsbezug sofort nachvollziehen. Der Erstplatzierte 2014 Dalheimer Grauer Burgunder QbA trocken vom Weingut Eckehart Gröhl ist leicht und dennoch intensiv. Es macht Spass ihn zu trinken. Als ich meine Kiwi-Assoziation mitteilte, lächelte mich einer der Winzer gleich an und sagte, dass es eigentlich eine schlechte Eigenschaft ist, da die Blätter zu früh weggeschnitten wurden und so die Traube zu viel in der Sonne kochen musste. Aber, auch wenn es mir für die Traube leid tut, es mir wirklich gefallen hat. Und der Jury offensichtlich auch.
Bei den Spätburgundern überzeugte der 2014 Pfeddersheimer Spätburgunder QbA trocken vom Weingut Feth-Wehrhof nicht nur die Jury, die ihn auf Platz eins setze, sondern auch mich. Eine weiche beerige Note, großes Kino zum kleinen Preis. Es war eine tolle Veranstaltung mit regem Austausch, ich hoffe dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sein dürfen.

Hier findet ihr noch weitere Informationen zum Burgunder Cup: http://wirwinzer.de/burgunder-cup/.

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