Montepulciano d’Abruzzo Poggio della Quercia
Es hat seine Gründe, dass bisher noch kein Wein der Rebsorte Montepulciano einen Eintrag in diesem Blog hat. Diese Rebsorte wird von Weinkennern nicht unbedingt geschätzt, da sie eher für anonymen Massenwein als für einen charakteristischen und komplexen Weingenuss steht.
Aber eins nach dem anderen. Zunächst ist Montepulciano mal eine Kleinstadt in der italienischen Toskana und hier kann es schon zur ersten Verwechslung kommen. Der Wein der hier angebaut wird, trägt den Namen Vino Nobile di Montepulciano und hat eigentlich nicht viel mit dem Montepulciano d’Abruzzo aus der Region Abruzzen zu tun, er besteht auch überwiegend aus der Rebsorte Sangiovese.
Der Montepulciano d’Abruzzo besteht dagegen überwiegend aus der gleichnamigen Rebsorte Montepulciano. Hier gibt es die Qualitätsstufen DOC und DOGG.
Der Montepulciano d’Abruzzo gehört zu den bekanntesten italienischen Weinen in Deutschland und ist auch Nicht-Weinkennern bekannt da er bei uns seit Jahrzehnten als offener Wein in italienischen Restaurants und Pizzerien ausgeschenkt wird. Zumeist hat man hier die Wahl zwischen Chianti, Montepulciano und Lambrusco.
Normal ist der DOC Wein ein schlichter, einfacher Wein der gut zu allen italienischen Speisen passt. Die DOCG Weine (oft mit rosa Banderole am Flaschenhals) können dagegen durchaus Qualität und Tiefe bieten.
Der bei uns verkostete Montepulciano d’Abruzzo Poggio della Quercia, bei dem man nur anhand eines kleinen Digitalaufdrucks auf der Rückseite den Jahrgang 2008 erkennen konnte, ist aber ein klassischer Vertreter der DOC Klasse. Voll, trocken, bodenständig, samtig, warm und harmonisch. Aromen von roten Früchten, etwas Pflaume und einem Hauch von Gewürzen. Ein Wein den man reichen kann wenn nicht der Wein, sondern das Essen oder die Geselligkeit im Vordergrund stehen soll. Ausserdem belastet er den Geldbeutel kaum.
Geschmack: 3 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten
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