Yalumba Octavius Barossa 1997
Weingut: Yalumba
Rebsorten: Syrah
Region: Barossa
Land: Australien
„Yalumba Octavius“…das klingt ja irgendwie nach Asterix-Heftchen und dem Ergebnis des Seitensprungs eines römischen Legionärs auf Nubien-Feldzug…hat aber damit echt nix zu tun, denn der „The Octavius Barossa Old Vine Shiraz“ ist das Spitzenprodukt des ältesten in Familienbesitz befindlichen Weingutes Australiens, Yalumba. Allerdings ist die Kombination aus Asterix-Lektüre und exquisitem Rotwein nach meiner bescheidenen Auffassung ein wunderbares Genuss-Erlebnis, beim Teutates…!
Die Geschichte des Weinguts reicht bis in das Jahr 1849 zurück, als der aus England eingewanderte Samuel Smith seine ersten Reben im Barossa Valley pflanzte. Yalumba verfügt heute über 500 Hektar Weinberge in den Gebieten Barossa Valley, Coonawarra, Eden Valley und Wrattonbully. Interessant ist, dass die Lese bei Nacht erfolgt, um die kühleren Temperaturen auszunutzen und die Qualität der Trauben zu erhalten.
Der Yalumba The Octavius wurde erstmalig 1990 produziert, sein Traubenmaterial stammt aus verschiedenen, sehr alten Weinbergen im Barossa Valley. Er wird für 18 Monate zu 60% in neuen „Oktav-Eichenfässern“ aus Missouri, zu 10% in neuen französischen Oxhoft-Fässern (240 l Fassungsvermögen) und zu 30% in einjährigen, gebrauchten französischen und amerikanischen Oxhoft-Fässern ausgebaut. Sämtliche Fässer werden in der eigenen Küferei hergestellt. Die Oktav-Eichenfässer haben eine Kapazität von lediglich 90 Litern, der Octavius ist der einzige Wein weltweit, der in solch kleinen Fässern ausgebaut wird. Damit die neue Eiche den Wein nicht „erschlägt“, wird das Holz bei Yalumba für acht Jahre getrocknet, bevor die „Oktaven“ gefertigt werden.
Der Octavius 1997, die „Edition VIII“ des Weins, präsentiert sich auch im Alter von 18 Jahren in einem tiefen, völlig undurchsichtigen Schwarzrot. Die Nase ist „Classic Barossa Shiraz“: ein wunderbarer Duft nach Eukalyptus, Brombeeren, mit Anklängen von weißem Pfeffer und Vanille. Am Gaumen ist der Wein ungemein dicht, „fett“ und fruchtsüß, mit deutlichen Noten von Pflaumen, die sich zu den Brombeer-Tönen gesellen sowie fleischigen und Lakritz-Noten im lang anhaltenden Abgang. Es ist bemerkenswert, wie jugendlich er sich auch bei Eintritt seiner Volljährigkeit präsentiert und verdeutlicht, dass hochklassige australische Rotweine fast „alterslos“ sind und zum Teil das Potenzial für mehrere Jahrzehnte besitzen. Die Tannine sind heute sehr rund und geschliffen und geben dem Wein ein gutes Gerüst für seine enorme Fruchtigkeit. Ja, typischen australischen Rotweinen kritisch gegenüber eingestellte Zeitgenossen würden hier von „Marmelade“ sprechen. Und ja, nach einer Flasche Octavius fühlt man sich wie Obelix nach dem zwölften Wildschwein…: irgendwie „leicht satt“, aber „hungrig nach mehr“! Die anderen können ja bei Verleihnix Fisch kaufen gehen…
Geschmack: 4,0 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 2,5 von 5 Punkten
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