Cesani Luenzo 1999

Cesani Luenzo 1999

Juli 26, 2015 Aus Von Jörg Uwer
Cesani Luenzo 1999

Cesani Luenzo 1999

Winzer: Agriturismo Cesani
Region: Toskana
Rebsorte: Sangiovese, Colorino
Land: Italien

…und weil es dem Weinfreund mit dem Felciaia 1999 so gut gefallen hat, schlappte er wenige Tage mit dem gleichen Ansinnen in den Keller und kam mit einem Tropfen ganz ähnlicher Bauart wieder herauf:

Diesmal musste also ebenfalls ein 1999er Sangiovese aus der Toskana seinen Lebensweg an meinen Tonsillen beenden. Dieser stammt aus dem berühmten Örtchen San Gimignano. Das weniger als 8.000 Einwohner aufweisende „Manhattan der Toskana“ ist ja eher für seine sog. Geschlechtertürme, Millionen von Touristen, die jedes Jahr busladungsweise dorthin gekarrt werden, um sich durch die wunderschönen Gassen zu schleppen und aufgrund des permanent nach oben gerichteten Blickes auf die Türme eine fiese Nackenstarre zuzuziehen und dadurch dann völlig orientierungslos gen Sammelparkplatz zurückzutaumeln, sowie vinophil durch den Weißwein „Vernaccia di San Gimignano“ bekannt.

Dass es auch anders geht, beweist der „Agriturismo Cesani“, ein landwirtschaftlicher Betrieb, der neben Wein eine Vielzahl von Produkten erzeugt und gleichzeitig Hotel und Gastronomie beinhaltet.

Im „Luenzo“ wird der Sangiovese, das „Blut Jupiters“ (Sangiovese leitet sich angeblich vom lateinischen „Sanguis Jovis“ ab, wer weiß das schon, klingt aber ja mal ganz anspruchsvoll und die Italiener glauben ja an solche Geschichten wie diese oder die mit den von Gott Mars gezeugten Zwillingsburschen, der Wölfin und der Gründung einer ewigen Stadt…) mit etwas Colorino ergänzt, einer dunklen, tanninreichen und fruchtigen Rebsorte, die sicher dazu beiträgt, dass der Luenzo aus dem exzellenten Jahr 1999 immer noch eine kirschrote Farbe aufweist. Das Bouquet weist eine interessante Mixtur aus Pflaumen, Teer, Pinien, aber – sehr ungewöhnlich! auch recht deutlichen Noten von Orangenschalen auf. Am Gaumen zeigen sich dann umso deutlicher Pflaumen, dazu Kirsche und Kräuternoten. Die Tannine sind noch sehr präsent, sodass der Bursche noch ein paar Jährchen vor sich hätte, wäre er nicht gerade meine erfreute Kehle hinuntergelaufen. Der Abgang ist lang und eindrucksvoll, wie der Wein insgesamt, sehr erfreulich und empfehlenswert!

Geschmack: 3,5 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 3 von 5 Punkten

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