Jalits Blaufränkisch Diabas 2006
Weingut: Jalits
Rebsorte: Blaufränkisch
Region: Südburgenland
Land: Österreich
Der Burgenländer hat ja in Österreich in etwa so einen Ruf wie der Ostfriese hierzulande, gilt demnach stereotypisch als nicht sonderlich helle, was ebenso gerne in geistreichen Witzen zum Ausdruck gebracht wird. Kostprobe gefällig?: „Warum schmeißen Burgenländer dauernd Bücher in den Neusiedlersee? Sie wollen endlich auch einen Wörtersee haben.“ … Lustig, nicht?
Gar nicht so dumm, sondern im Gegenteil, ganz schön helle ist das was Burgenländer mit dunklen Trauben anstellen, insbesondere im Südburgenland, der kleinsten Region des Weinbaugebiets Burgenland (nach Neusiedlersee, Neusiedlersee Hügelland und dem Mittelburgenland). Der Eisenberg und der Deutsch-Schützener Weinberg bilden dort das Zentrum des Weinbaus. Gerade die Gegend um den Eisenberg ist bekannt für ihre wuchtigen und körperreichen Blaufränkischen.
Hier ist auch die Familie Jalits ansässig, die sich seit fünf Generationen der Gastwirtschaft und dem Weinbau widmet. Der seit 2001 verantwortliche Mathias Jalits hat die Weinerzeugung professionalisiert und Rebfläche wie auch Sortiment des Weingutes konsequent erweitert. In den 10,5 Hektar Weingärten am Eisenberg werden Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot und Zweigelt sowie Welschriesling angebaut. Jalits sieht sich als Botschafter des Südburgenlands und des Eisenbergsund seine Weine sollen die Bodenständigkeit und Authentizität seiner Region zum Ausdruck bringen. Und das zeigt sich besonders in den intensiv mineralischen Blaufränkisch-Weinen (die Rebsorte ist übrigens in Deutschland als „Lemberger“ bekannt), vor allem dem Top-Wein von Jalits, dem „Diabas“.
Der Diabas – der Begriff weist wohl auf „basaltisches Gestein subvulkanischen Ursprungs“ hin…klingt irgendwie wichtig, sollte aber sicherheitshalber von Geologen, Ostfriesen oder dem „Blend“ aus beiden verifiziert werden… – aus dem in Österreich exzellenten Jahrgang 2006 zeigt sich im Alter von knapp zehn Jahren in einem dunklen Rubin-/Granatrot. Das breit gefächerte Aromenspektrum wird von dunklen Beeren, eben dieser typischen Mineralität, Kräutern, aber auch deutlich wahrnehmbaren Orangenzesten bestimmt. Diese sind neben Sauerkirschen und einer Vielzahl von balsamischen Noten (Karamell, Schokolade, Vanille …) auch am Gaumen dominant. Im Abgang zeigen sich eine angenehme Würze und fein integrierte Tannine, die verdeutlichen, dass sich der Diabas auf dem Höhepunkt seines Daseins befindet, sich da aber noch lange aufhalten zu wollen scheint.
Der Nachhall dieses wunderbaren Burgenländer Tropfens ist dann auch deutlich länger als der eines Burgenländer Witzes…und das ist nicht lustig!
Geschmack: 4,0 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 4,0 von 5 Punkten
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