Mesa 6.5
Ein ganz besonderes Marketingkonzept für eine Art Wein-Eigenmarke hat sich ein Berliner Weinhändler einfallen lassen. Der aus spanische Weine spezialisierte Händler hat eine eigene Marke „Mesa“ kreiert. Bei jedem Wein steht dann hinter dem Mesa noch eine Zahl – und das Versprechen, dass der Wein einen Vorteil von mindestens 50% gegenüber dem regulären Preis des Originalweines bietet.
In dem Fall unseres Weines, dem Mesa 6.5, sollte der Inhalt also geschmacklich mit einem Wein der 10-15 € Klasse mithalten können. Und in dieser Preisklasse bekommt man in Spanien hervorragende Weine, als Referenz könnte man z.B den hier 2013 verkosteten Valdubón Crianza 2009 nehmen.
Von welchem Winzer der Mesa 6.5 kommt ist uns nicht bekannt, wohl aber die Rebsorte Monastrell. Sie wird zumeist in den heissen Gebieten Spaniens wie Jumilla und Yecla oder auch in Katalonien angebaut und liefert einen liefert einen tanninreichen, dunkelfarbigen und sehr aromatischen Wein, der meist eine lange Lagerfähigkeit hat. Die geographischen Koordinaten auf der Weinflasche deuten auf das Weinbaugebiet Yecla hin. Dieses liegt im Südosten Spaniens im Norden der autonomen Provinz Murcia.
Der Mesa 6.5 kommt im dunklen rotviolett ins Glas und duftet eben wie ein rassiger Spanier duften muss. Am Gaumen präsentiert sich ein sehr kraftvoller Wein mit Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Röstnoten. Der Wein hat an sich eine gute Stuktur, aber nicht unbedingt die Vielschichtigkeit und Komplexität wie wir sie von spanischen Weinen in der Referenzpreisklasse erwarten würden.
Somit bleibt der Mesa 6.5 ein guter Wein zu einem guten Preis, aber nicht der Preisbrecher bei dem man die Klasse von einem doppelt so teurem spanischem Wein erwarten kann. Zwischen dem Mesa 6.5 und dem Valdubón Crianza 2009 bleibt ein Klassenunterschied.
Geschmack: 4 von 5 Punkten, Preis/Leistung: 4 von 5 Punkten
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